Bei In-vitro-Fertilisation (IVF, Befruchtung im Reagenzglas) handelt es sich um eine Form der sogenannten assistierten Reproduktionstechnologie, bei der eine Eizelle im Labor zunächst mit einer Spermaprobe befruchtet und dann wieder in den Uterus der Frau eingepflanzt wird.
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der Durchschnittspreise unterschiedlicher Länder für einen In-vitro-Fertilisationszyklus, bei Verwendung eigener Eizellen.
Türkei
Indien
Tschechische Republik
Unter In-vitro-Fertilisation (IVF) versteht man die Befruchtung der weiblichen Eizellen außerhalb des Körpers: Die Befruchtung der Eizelle durch Spermien geschieht also nicht im Uterus, sondern findet unter Laborbedingungen statt. Der so gezeugte Embryo wird dann in einem zweiten Schritt in den Uterus der Frau eingepflanzt.
Dieses Vorgehen wird bei Frauen angewendet, die - aufgrund von Erkrankungen wie z. B. Endometriose, fehlerhaften Eileitern oder einfach ungeklärter Unfruchtbarkeit - nicht auf natürlichem Wege schwanger werden können. Das Verfahren wird auch benutzt, wenn beim Mann eine geringe Spermienzahl oder -motilität vorliegen.
Hier haben wir für Sie den Ablauf der In-vitro-Fertilisation Schritt für Schritt dargelegt.
1. Hormontherapie
Die IVF beginnt bereits lange vor der Behandlung selbst. Zunächst bekommt die Frau Fruchtbarkeitsmedikamente verschrieben, um die Eizellenproduktion anzuregen. Es ist sehr wichtig, dass die Frau so viele Eizellen wie möglich für die spätere Entnahme zur Verfügung hat, da dies die Wahrscheinlichkeit erhöht, einen gesunden, lebensfähigen Embryo zu zeugen.
Neben der Medikamenteneinnahme nehmen die Ärzte einen Ultraschall vor und erstellen ein Blutbild um sicherzugehen, dass die Eierstöcke der Frau gesund sind und ihr Hormonspiegel ausgeglichen ist.
2. Entnahme der Eizelle
In einem zweiten Schritt werden der Frau die Eizellen entnommen. Mit dieser „Entnahme“-Phase wird begonnen, sobald die ärztlichen Fachkräfte sichergestellt haben, dass die Patientin dazu bereit ist. Daraufhin werden Injektionen verabreicht, die den Eisprung einleiten. Die Eizellen werden entnommen, sobald sie die Follikel der Patientin verlassen haben.
Es handelt sich hierbei um einen minimal invasiven Eingriff, bei dem eine Hohlnadel zur Entnahme der Eizellen in den Beckenbereich eingeführt wird. Während des gesamten Vorgangs Ultraschallbildgebung genutzt, um die Prozedur so effektiv und unkompliziert wie möglich zu gestalten. Normalerweise dauert ein solcher Eingriff um die 30 Minuten.
Während der OP wird die Patientin medizinisch versorgt und liegt bequem, um jegliche Schmerzen oder Unwohlsein zu minimieren.
3. Aufbereitung des Spermas
Sind die Eizellen entnommen, gibt der Mann eine Spermaprobe ab, mit der die Eizelle befruchtet wird. Wenn die Frau eine Samenbank benutzt, wird nun stattdessen das Sperma des zuvor ausgewählten Spenders zu den Eizellen gegeben.
4. Befruchtung der Eizelle
Sobald Eizellen und Sperma entnommen und gesammelt worden sind, kann der Prozess der manuellen Befruchtung beginnen. Diesen Vorgang, bei dem Sperma und Eizellen in einer Laborschale zusammengeführt werden, bezeichnet man als Insemination.
5. Entwicklung des Embryos
Die Eizellen werden sorgfältig gelagert und überwacht, um sicherzustellen, dass die Befruchtung wie geplant vonstatten geht und die Zellen sich korrekt teilen. Durchschnittlich dauert es drei bis fünf Tage bis eine befruchtete Eizelle sich zu einem Embryo entwickelt hat.
6. Einpflanzen des Embryos
Sobald sich die Embryos entwickelt haben, wird die Frau für einen zweiten Eingriff in die Klinik bestellt, bei der entweder ein einzelner Embryo oder auch eine Gruppe in den Uterus eingepflanzt wird.
Das Einführen des oder der Embryos in den Uterus wird normalerweise mithilfe eines kleinen, dünnen Schlauches bewerkstelligt. Obgleich der Eingriff im Normalfall schmerzfrei ist, kann es bei einigen Frauen zu Krämpfen oder leichtem Unwohlsein kommen.
Normalerweise ist abschließend ein dritter Besuch erforderlich, um die Frau auf Schwangerschaft zu testen. Dies geschieht einige Wochen nach Einpflanzen der Embryos.
Eine IVF verläuft in ca. 30 % der Fälle erfolgreich. Patientinnen sollten sich also der Tatsache bewusst sein, dass unter Umständen keine Schwangerschaft eintritt. Zudem ist der Erfolg der IVF auch vom Alter abhängig: Frauen unter 35 haben eine 40 %ige Chance durch IVF schwanger zu werden, wohingegen die Erfolgsquote bei Frauen über 40 nur bei 11 % liegt.
Eine IVF ist im Grunde genommen schmerzfrei, wobei leichte Krämpfe und Unwohlsein die Einpflanzungsphase begleiten können. Diese Begleiterscheinungen fallen im Normalfall kaum ins Gewicht, es können jedoch Verstopfung, Brustspannen, Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Übelkeit oder Kopfschmerzen auftreten. Eine Genesungszeit nach dem Eingriff entfällt allerdings: Die Patientin kann die Klinik bereits am selben Tag wieder verlassen.
Bei einer IVF können auch psychologische Nebenwirkungen auftreten. Die Hormone, die zur Stimulation der Eireifung eingesetzt werden, können Stimmungsschwankungen und Depressionen hervorrufen. Zudem entsteht durch den eigenen Erfolgsdruck eine Stresssituation, die eine psychologische Belastung darstellen kann. Diese Symptome sind jedoch nur von kurzer Dauer, da sie durch den Anstieg des Östrogenspiegels während des Fruchtbarkeitszyklus hervorgerufen werden.
2 Wochen nach Einpflanzung des Embryos stellt sich für das Paar heraus, ob der Eingriff erfolgreich war. An diesem Punkt können andere Komplikationen auftreten, wie z.B. eine extrauterine Schwangerschaft oder Mehrlingsschwangerschaften. Beides ist bei einer IVF wahrscheinlicher als bei einer natürlichen Schwangerschaft. Vor allem bei einer extrauterine Schwangerschaft ist eine zusätzliche Behandlung nötig, um die Sicherheit der Mutter zu gewährleisten. Es ist jedoch bei all dem wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass sich die erfolgreich eingepflanzten Embryos in der Regel zu gesunden Föten entwickelt.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass eine IVF mehrmals durchgeführt werden kann, sollte die erste Behandlung nicht erfolgreich verlaufen sein. In den meisten Fällen produzieren Frauen, die sich einer IVF unterziehen mehr Eizellen, als hinterher eingepflanzt werden. Diese Eizellen können für einen späteren Gebrauch aufbewahrt werden. Die Einpflanzung kann dann auf Wunsch der Patientin erneut vorgenommen werden.
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