Wenn Sie an Arthritis oder anderen schmerzhaften Erkrankungen an Rücken, Schulter, Knie oder Hüfte leiden, kann die Gelenkversteifung eine Lösung für Sie sein. Bei diesem weit verbreiteten Verfahren verbindet der Chirurg die beiden Teile der betroffenen Gelenke durch Schrauben, Platten o. ä. miteinander.
Schmerzen, die durch Reibung verursacht werden, können so gelindert werden. Dies kann in einigen, aber nicht in allen Fällen, enorme Vorteile bringen.
Der Inhalt wurde von Qunomedical und dem Medizinischen Beirat nach bestem Wissen und Gewissen auf Qualität und Richtigkeit überprüft.
Unsere Gelenke machen uns beweglich. Von den Wirbeln in unserer Wirbelsäule bis zu unseren Fußknöcheln, Kniegelenken, Daumen, Hüften und Schultern sind sie wesentlicher Bestandteil unseres Skelettsystems. Verschleiß oder die Folge von Erkrankungen wie Arthrose können allerdings schwere Schmerzen verursachen und die Lebensqualität einer Person drastisch verringern.
Die Gelenkversteifung (auch Arthrodese) ist eine Lösung für Gelenkschmerzen. Die einzelnen Komponenten in den Gelenken werden miteinander verbunden. Das Gelenk wird also künstlich versteift. So wird Reibung vermieden, die die chronischen Schmerzen verursacht. Statt der Reibung zwischen zwei Knochen besitzen verwachsene Gelenke eine feste Masse, die auch zu stabileren Gelenken führt. Es gibt also mehrere potenzielle Vorteile.
Bevor wir ein typisches Arthrodese-Verfahren beschreiben, sollten Sie wissen, dass die Gelenkversteifung von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ausfällt. Unterschiedliche Gelenke erfordern unterschiedliche Behandlungen und haben auch unterschiedliche Erfolgsraten. Ihr Chirurg wird diese Details vor der OP ausführlich mit Ihnen besprechen.
Bevor Ihnen die Gelenkoperation verordnet wird, müssen Sie eine eindeutige Diagnose von einem qualifizierten Arzt erhalten.
Wenn Sie Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Spezialisten brauchen, steht Ihnen Qunomedical beratend zur Seite. Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit.
Wenn Implantate verwendet werden, müssen Chirurgen darauf achten, dass sie sich genau an der richtigen Stelle befinden, um die Gelenke effektiv miteinander zu verbinden. Deshalb verwenden sie möglicherweise eine bildgebende Technik, die als Fluoroskopie bezeichnet wird, mit der sie ins Gelenk blicken können.
Wenn Ihr Chirurg mit dem Zustand des Gelenks zufrieden ist, verbindet er die Gelenkknochen physisch miteinander. Dazu benutzt der Chirurg Schrauben, Drähte oder Platten, die Kraft auf das Gelenk ausüben und im Laufe der Zeit verwachsen die Knochen miteinander.
Der gesamte Vorgang ist vergleichsweise kurz und nicht-invasiv. Dies ist insbesondere bei modernen medizinischen Implantaten der Fall, obwohl einige Gelenke, wie oben erwähnt, komplexere invasive Eingriffe erfordern können.
Unterschiedlich bei der Gelenkversteifung sind eigentlich nur die behandelten Körperteile. Einige Verfahren sind in den letzten Jahren aus der Mode gekommen (z. B. Hüft- und Kniegelenke), aber Sprunggelenk- und ISG-Versteifung sind immer noch eine beliebte Option. Folgende Versionen können hierbei auftreten:
Die Arthrodese kann auch für kleine Finger und Daumen verordnet werden. In Bezug auf die Versteifung der Wirbelsäule spricht man von „anterioren“ oder „posterioren“ Verfahren.
Bei der anterioren Versteifung werden Knochenfragmente oder synthetische Implantate unterhalb der Lendenwirbel eingesetzt. Diese Variante weist die besten Ergebnisse auf, wenn es um Schmerzlinderung geht, kann aber invasiver sein und einen Zugang durch den Bauchraum erfordern.
Die andere Möglichkeit besteht darin, sich der Wirbelsäule von hinten zu nähern (daher der Begriff „posterior“). Die posteriore Gelenkversteifung kommt häufiger zum Einsatz als der anteriore Eingriff und ist tendenziell weniger invasiv.
Wenn Sie sich einer Gelenkversteifung unterziehen, bist es äußerst wahrscheinlich, dass Ihre Schmerzen nachlassen, was mittel- bis langfristig zu einer höheren Lebensqualität führt. Die Schmerzlinderung erfolgt jedoch nicht automatisch, und einige Patienten bemerken keine spürbaren Ergebnisse. In diesem Fall müssen Sie möglicherweise eine weitere Operation durchführen oder zusätzliche Behandlungsoptionen in Erwägung ziehen.
Wenn alles gut geht, sollten Sie von einem problemlosen Krankenhausaufenthalt ausgehen, gefolgt von einer längeren Erholungsphase.
Die ersten Wochen können eine längere Zeit der Immobilität und Selbstdisziplin erfordern. Auch wenn Sie sich in der Lage fühlen, die Belastung Ihres Gelenks zu erhöhen, müssen Sie warten, bis die Versteifung stark genug ist.
Innerhalb von 12 bis 14 Wochen kehren viele Patienten wieder in ihren Alltag zurück, und ihre Gelenke sind schmerzfrei. In einigen Fällen wird die Beweglichkeit drastisch erhöht.
Denken Sie jedoch daran, dass andere Gelenke das versteifte Gelenk ausgleichen müssen. Für ein optimales Ergebnis ist es also möglicherweise notwendig, das Physiotherapie-Programm einzuhalten.