Zygoma-Implantate

Zygoma-Implantate (auch “Jochbeinimplantate” genannt) sind Zahnimplantate, die im Wangenknochen statt im Kieferknochen verankert werden. Sie sind eine besonders geeignete Behandlungsoption für Zahnersatz Patienten, die nicht genügend Knochenmasse im Oberkiefer besitzen, um herkömmliche Zahnimplantate zu tragen. In diesem Artikel beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zu Zygoma-Implantaten und informieren Sie über alles Wissenswerte bezüglich dieses Eingriffs.

Was sind Zygoma-Implantate?

Zygoma-Implantate sind spezielle Zahnimplantate für Menschen, bei denen nicht mehr viel Knochenmasse im Kiefer vorhanden ist, sodass herkömmliche Implantate nur schwer eingesetzt werden können. Diese besonders langen Implantate werden im Wangenknochen und nicht im Kieferknochen verankert und können einen oder mehrere Ersatzzähne tragen. Dies sorgt für mehr Stabilität und ermöglicht es auch Menschen mit starkem Knochenschwund, wieder funktionstüchtige und schöne Zähne zu haben.

Wie lange halten Zygoma-Implantate?

Die Lebensdauer von Jochbeinimplantaten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Mundhygiene des Patienten, dem allgemeinen Gesundheitszustand sowie der Qualität und Quantität des Knochens im Jochbeinbogen. 

Studien zeigen, dass Zygoma-Implantate nach 5 Jahren eine Erfolgsrate von über 95% und nach 10 Jahren bis zu 90% aufweisen.

Wie wird der Eingriff durchgeführt?

Zygoma-Implantate werden eingesetzt, wenn bei Ihnen ein Schwund (Degeneration) des hinteren Kieferknochens vorliegt. Wenn Sie keine Probleme im vorderen Kieferknochen haben, werden dort bevorzugt herkömmliche Implantate eingesetzt.

Das Verfahren der Implantation umfasst folgende Schritte:

• Sie erhalten eine örtliche Betäubung. Es kann auf Wunsch auch eine Vollnarkose oder die Verwendung eines Neuroleptikums erfolgen.

• Anschließend macht Ihr Zahnarzt einen kleinen Schnitt und zieht das Zahnfleischgewebe zurück, um Ihr Jochbein freizulegen.

• Mithilfe eines Bohrers wird im Jochbein Platz für Ihr Implantat geschaffen.

• Das Implantat wird mit speziell für Zygoma-Implantate entwickelten Schrauben eingesetzt. Diese sind in verschiedenen Längen erhältlich und haben einen 45°-Winkel, der die Distanz zwischen Jochbein und Oberkiefer im optimalen Winkel ausgleicht.

• Unmittelbar danach wird die Zahnbrücke eingesetzt.

• Abschließend wird der Schnitt genäht.

Wie lange dauert die Genesung nach Zygoma-Implantaten?

Die Genesung von Jochbeinimplantaten kann etwas länger dauern als bei herkömmlichen Zahnimplantaten. Nach dem Eingriff kann es zu Unwohlsein, Schwellungen und Blutergüssen kommen. Es dauert in der Regel ein paar Tage bis Wochen, bis diese Symptome endgültig abklingen. Außerdem ist es empfehlenswert, nach dem Eingriff einige Wochen lang auf weichere Kost zu achten.

Wie hoch sind die Erfolgsraten?

Die Erfolgsquote von Zygoma-Implantaten ist hoch. Nach 10 Jahren liegt sie bei bis zu 90%. Jochbeinimplantate bilden eine zuverlässige Behandlungsoption für Patienten mit starkem Knochenverlust im Oberkiefer.

Welche Komplikationen können auftreten?

Zygoma-Implantate haben zwar eine hohe Erfolgsquote, aber wie bei jedem zahnärztlichen Eingriff besteht die Möglichkeit von Komplikationen. Dazu gehören:

• Infektionen

• Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)

• Parästhesie

• Nervenschädigungen

• Implantatversagen

• Prothesenfraktur

• Implantat verbindet sich nicht mit dem Knochen

Um das Risiko von Komplikationen zu minimieren, ist es wichtig, dass der Eingriff von einem sehr erfahrenen und qualifizierten Zahnarzt durchgeführt wird. Ihr Zahnarzt wird Sie auch beraten, wie Sie Ihre Implantate nach dem Eingriff pflegen müssen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Was darf ich nach Zygoma-Implantaten essen?

Nach dem Eingriff sollten sich Patienten einige Wochen lang an eine weiche Diät halten. Dazu gehören Lebensmittel wie Haferbreie, Suppen, Rührei, Kartoffelpüree oder pürierte Früchte. 

Patienten sollten außerdem harte, knusprige oder klebrige Nahrungsmittel vermeiden, da diese Druck auf die Implantate ausüben und Beschwerden verursachen können. Nach der anfänglichen Heilungsphase können Patienten allmählich wieder härtere Nahrungsmittel mit in ihre Ernährung aufnehmen.

Wie kann ich meine Zygoma-Implantate am besten pflegen?

Eine gute Mundhygiene ist für den langfristigen Erfolg von Zygoma-Implantaten sehr wichtig. Dazu gehören zweimal tägliches Zähneputzen mit einer Zahnbürste (am besten weiche Borsten) und fluoridhaltiger Zahnpasta, tägliche Verwendung von Zahnseide und regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen.

Welche Alternativbehandlungen gibt es?

Wenn Zygoma-Implantate für einen Patienten nicht in Frage kommen oder nicht gewünscht sind, gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten. Eine Option ist die Knochentransplantation, bei der der Zahnarzt Knochen aus einem anderen Teil des Körpers des Patienten entnimmt oder synthetischen Knochen verwenden kann, um den Kieferknochen für herkömmliche Implantate aufzubauen. 

Eine weitere Alternative sind All-on-4-Implantate, bei denen nur vier strategisch platzierte Implantate in den Kieferknochen eingesetzt werden, um den kompletten Zahnbogen zu tragen. Zahnprothesen und Brücken sind ebenfalls eine Möglichkeit für Patienten, bei denen Zygoma-Implantate nicht in Frage kommen. Hier erfahren Sie mehr über die alternativen Behandlungen:

• Zahnimplantate

• All-on-4 Implantate

• All-on-6 Implantate

Quellen: 

Perez, A. et al. (2022). Success Rates of Zygomatic Implants for the Rehabilitation of Severely Atrophic Maxilla: A Systematic Review. Zuletzt aufgerufen am 7.3.2023

Aparicio, C. et al. (2000). Zygomatic implants: indications, techniques and outcomes, and the Zygomatic Success Code. Zuletzt aufgerufen am 7.3.2023